Gutes Design – gutes Geschäft

Kaum etwas ist so schnelllebig wie Mode: Trends wechseln von Saison zu Saison, Stile ändern sich, immer neue Einflüsse begeistern und faszinieren, selbst Altbekanntes überrascht mit neuen Farben, Formen und Details.

Deichmann als größter Schuheinzelhändler Europas, der auch in den USA vertreten ist, ist mit seinen Kollektionen nicht nur auf der Höhe der Zeit: Deichmann gestaltet die Trends aktiv mit – als Impulsgeber für Fashion und Lifestyle und Schrittmacher der modischen Entwicklung.

Weltweit auf der Suche nach Inspirationen

Dafür beschäftigt Deichmann auch eigene Designer und Trendscouts. Ihr „Handwerkszeug“ sind Kreativität, Inspiration und das richtige Gespür für das, was bei Modebegeisterten ankommt. Ihre Anregungen finden die Schuhdesigner auf vielen Wegen. Mal sind es Reisen in die Modemetropolen dieser Welt von Paris über New York bis Tokio, die sie auf die Spur der aktuellsten Fashion-Trends bringen. Manchmal sind es aber auch kleine Details an einem Gebäude, in der Natur oder an einem Bild, die erst in ihre Bleistift-Skizzen einfließen und sich schließlich als modisches Detail am fertigen Schuh wiederfinden.

Allein für die Damenkollektion sind es in jeder Saison rund 600 Schuhe, die die Deichmann-Designer entwerfen. Einer von ihnen ist Martin Lenz. Im Gespräch erklärt er, was für ihn die Faszination des Modedesigns ausmacht, wie er zu seinem Beruf gekommen ist und was ihn am meisten begeistert.

Von der kreativen Idee zum Trendmodell

Interview

Fragen an den Designer Martin Lenz

 

Woher bekommen Sie Ihre Ideen und Inspirationen? (Shoe Fashion)
Martin Lenz: In erster Linie auf Modemessen, bei Vorträgen und auf Informationsreisen in die bekannten Modemetropolen. Aber auch bei einem normalen Stadtbummel kann man etwas entdecken, das einem eine neue Idee für einen Schuh liefert: ein Ornament an einem Gebäude, der Verschluss einer Tasche oder das Tapetenmuster an einer Wand.

 

Welche Modemessen und Shows sind für Sie interessant?
Es gibt unzählige interessante Mode- und Stoffmessen. Hier arbeiten wir eng mit Trendscouts zusammen. Sie filtern für uns die wichtigsten Trends. Zur Beobachtung des Schuhmarktes gehören sicherlich die GDS in Düsseldorf und die Micam in Mailand zu den zwei wichtigsten Messen.

 

Wie lange brauchen Sie für eine Skizze? (Shoe Fashion)
Martin Lenz: Die Dauer richtet sich auch sehr danach, wie komplex das jeweilige Modell ist. Ein Schuh besteht ja aus vielen Komponenten wie Schaft, Sohle, Absatz, Decksohle, eventuell auch noch Schuhschmuck (Accessoires). So kommt es, dass man für eine aufwändige Formsohle vielleicht eine Stunde braucht, für einen schlichten Pumps aber nur fünf Minuten. Außerdem spielt die Tagesform eine große Rolle. An manchen Tagen hat man Ideen für 100 Schuhe …

 

Wie komplex ist die Arbeit eines Designers?
Zur Arbeit eines Designers gehört Kreativität und die Trendbeobachtung ebenso wie die Marktanalyse und der Kollektionsaufbau. Die erkannten Trends fließen dann in die Kollektion ein. Diese Trends können zum Beispiel neue Leisten- oder Absatzformen, neue Farben oder spezielle Schuhtypen sein, wie die z.B. Ankle-Pumps in diesem Jahr. Sobald die Kollektion abgestimmt ist, beginnt die eigentliche Entwurfsarbeit und die Erstellung der ersten Prototypen.

 

Wie lang ist der Weg von der Idee bis zum fertigen Schuh?
Der Weg vom Entwurf bis zum fertigen Schuh bedeutet viel „unterwegs“ zu sein. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit unseren Lieferanten statt. In der Zusammenarbeit werden Details besprochen und Änderungen am Schuh vorgenommen bis das Endergebnis unseren hohen Ansprüchen gerecht wird und wir dem Kunden sowohl ein optisch, als auch bezogen auf die Passform, tolles Produkt liefern können.

 

Hatten Sie schon immer ein Faible für Schuhe?
Martin Lenz: Mir wurde der Umgang mit Schuhen quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater war auch Schuhdesigner, mein Großvater war Schuhmacher in der x-ten Generation.

 

Ist es schwer, für einen Mann, Schuhe für Frauen zu kreieren? (Shoe Fashion)
Eigentlich nicht. Man hat viel mehr Möglichkeiten und kann mit den verschiedensten Farben, Formen, Absatzhöhen etc., spielen.

 

Wie wird man Schuhdesigner? (Shoe Fashion)
Martin Lenz: Schuhdesigner wird man in der Regel durch eine Ausbildung zum Schuhfertiger, weil man auch etwas über das Produkt Schuh und dessen Herstellung wissen muss. Anschließend folgt eine Ausbildung zum Schuhdesigner an der Deutschen Schuhfachschule oder einem ähnlichen Institut.

 

Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie empfunden haben, als Sie das erste Mal eine fremde Frau auf der Straße mit „ihren“ Schuhen gesehen haben?
Das war ein tolles Gefühl – Ich war natürlich furchtbar stolz und fühlte mich in meiner Arbeit bestätigt.